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Arbeit für ein paar Stunden

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Wer stundenweise Arbeiten zu erledigen hat, kann sich bei Olaf Bohn im Hans-Fitze-Haus melden.	Foto: sl
Sabine Langner, Harburg Wenn Henry (Name geändert) einen guten Tag hat, kommt er pünktlich zur Arbeit. Wenn nicht, erscheint er vielleicht einen Tag oder auch mal eine Woche später. Die meisten Arbeitgeber können sich mit einer solchen Arbeitsmoral nicht anfreunden. Aber gemessen an diesen Ansprüchen ist im Hans-Fitze-Haus nichts normal. In der Jobbörse treffen sich Menschen, die aufgrund ihres Alkohol- oder Drogenkonsums auf dem regulären Arbeitsmarkt nur schwer vermittelbar sind.„Die Leute leisten eine gute Arbeit. Man muss als Auftraggeber nur einkalkulieren, dass es manchmal nicht so klappt, wie geplant“, erläutert Sven Trier (49). Der gelernte Tischler leitet im Hans-Fitze-Haus die unbürokratische Stellenvermittlung. Hier können sich Firmen oder Privatpersonen melden, die geringfügige Arbeiten zu vergeben haben. Das können Gartenbesitzer sein, die allein die Laubberge nicht wegschaffen können. Das kann aber auch das Bezirksamt sein, das alle 70 Bänke auf dem Schwarzenberg hat aufarbeiten lassen. Das Prinzip ist einfach. Wer einen Job anzubieten hat, meldet sich bei der Jobbörse. Sven Trier hängt die Angebote an das hausinterne schwarze Brett und stellt sie ins Internet. Wer die Arbeit haben will, sagt Bescheid. Die Kunden zahlen acht Euro pro Stunde, davon bekommen die Arbeitnehmer drei bis fünf Euro als Aufwandsentschädigung. Aufwandsentschädigungen sind – auch für Hartz-IV-Empfänger – bis zu 750 Euro im Jahr möglich. Bei qualifizierter Anleitung sogar bis zu 2.400 Euro im Jahr. „Reich wird man damit nicht, aber wir versuchen, mit den Jobs eine Struktur zu schaffen“, erläutert Olaf Bohn, Leiter des Hans-Fitze Hauses.   Bei einigen klappt das offenbar sehr gut. So übernimmt ein Team aus dem Hans-Fitze-Haus jeden Monat die Betreuung des Flohmarktes „Flohzinn“ in Wilhelmsburg. Es ist dafür zuständig, die Autos auf den Parkplätzen einzuweisen, Toiletten zu reinigen und die Stände zu vergeben. Olaf Bohn und Sven Trier erinnern sich auch an eine Besucherin,...

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